In früheren Jahrhunderten waren Flaschenposten oft adressiert. Finder wurden gebeten, die Flaschenbriefe an eine bestimmte Anschrift weiterzuleiten. Vielleicht an die Admiralität, die eine Expedition ausgesandt hatte, an ein hydrographisches Institut, das Daten zu Meeresströmungen sammelt, an die Reederei des Schiffes oder einfach an die Seemannsbraut daheim. Notfalls waren Konsulate dabei behilflich. Trotzdem war ungewiss, wann, wo und ob überhaupt so eine Botschaft gefunden wurde.
Man kann eine Flaschenpost mit einer konkreten Absicht absenden, z. B. um über den Verlauf oder auch das Scheitern einer Seereise zu informieren oder um damit Meeresströmungen zu erforschen. Aber man kann sie, – anders, als wenn man den Briefkasten an der Haustür öffnet -, nicht mit einer konkreten Absicht finden. Ob eine Kommunikation zwischen Sender und Empfänger zustande kommt, ist offen.
Das gilt freilich auch für andere Kommunikationsprozesse. Theodor W. Adorno empfand es so angesichts der neuen Musik. Selbst Musiker und Komponist, faszinierte ihn die atonale Musik Arnold Schönbergs. Allerdings war er mit seinem Interesse ziemlich allein. Die Zwölftontechnik wurde von der Öffentlichkeit seinerzeit nicht wahrgenommen oder nicht verstanden. „Keiner will mit ihr etwas zu tun haben, sie verhallt ungehört, ohne Echo“ Es blieb ungewiss, ob sich Weiterlesen